Resource Therapy
Die Resource Therapy stellt eine Weiterentwicklung der Ego-State Therapie dar. Als ursprünglicher Schüler der Watkins (Entwickler der Ego- State Therapie) war Dr. Gordon Emmerson über viele Jahre ein sehr bekannter Vertreter ihrer Theorie und entwickelte das Konzept 2014 in Australien weiter zur Resource Therapy. Im Gegensatz zur Ego-State Therapie ist keine formale Hypnoseinduktion notwendig.
Grundannahmen der Resource Therapy
Die Resource Therapy geht davon aus, dass sich der Mensch aus zahlreichen, verschiedenen und einzigartigen Persönlichkeitsanteilen zusammensetzt, die als Ressourcen bezeichnet werden. Diese Teile/Seiten einer Person entwickeln sich im Laufe eines jeden Lebens und bilden neuronale Netzwerke und Verbindungen, die unser Erleben maßgeblich beeinflussen.
Die Resource Therapy zeichnet sich durch eine vollständige Persönlichkeitstherapie, eine Möglichkeit zur Persönlichkeitsanalyse, ein Diagnoseschema von pathologisch erlebten Zuständen und einem klaren therapeutischen Vorgehen in Form von spezifischen Aktionen aus.
Was sind Ressourcen?
In Abgrenzung zu anderen Konzepten werden alle (!!) Teile bzw. Ich-Zustände (Ego States) eines Menschen als Ressourcen Teile bezeichnet und wertschätzend als wichtigen Seiten einer Person gesehen .
Durch Interaktionen bereits in frühesten Jahren des Lebens bilden sich durch die wiederholte Auseinandersetzung und Anpassung an unsere Umwelt (z.B. Familien etc.) Verhaltensweisen, Empfindungen und Coping Strategien. Dabei erlebt jeder dieser Zustände ein eigenes Empfinden von Gefühlen, Gedanken, Vorstellungen und Körperempfinden.
Immer dann wenn ein Mensch wach ist, ist in jedem Moment eine Ressource im Bewusstsein aktiv. Es wird zwischen Oberflächen- und tiefer liegenden Bewusstseinsanteilen unterschieden.
Oberflächenstates teilen Erinnerungen und wir können situationsbezogen leichter zwischen ihnen wechseln (Freizeitstate, Arbeitstate etc.). Tiefer liegende States sind oft unbewusst und treten unwillkürlich (z.B. durch einen Trigger) ins Bewusstsein.
Manche Ressourcenteile sind dabei aufgrund der persönlichen Geschichte des Menschen
- mit Emotionen überflutet (z.B. Erlebnisse aus der Kindheit, Zurückweisungen, Trauma, Ängste, Grübeleien)
- durch unerwünschte Verhaltensweisen verbunden (durch diese werden emotionale Zustände oftmals am „hochkommen“ verhindert),
- im Konflikt/Widerstreit miteinander.
Um therapeutisch zielsicher und wirksam zu handeln treten Psychotherapeut:innen mit Hilfe der Resource Therapy mit dem richtigen Teil der Persönlichkeit in Kontakt.
"The symptom is the flag, go where the flag is."
Dr. Gordon Emmerson
Ziele der Resource Therapy
- Verstärken und Fördern der jeweils besten Ressource für eine bestimmte Situation. Dies führt zu einer Stärkung der Selbstwirksamkeit.
- Gezielte Reaktivierung und Versorgung von Ressourcen, die bisher im Leben des:der Klient:in als negativ empfundene Erlebnisse erfahren haben.
- Vernetzung und Förderung der Kenntnisse der unterschiedlichen Ressourcen States. Dies führt zu einem authentischerem Erleben und Persönlichkeitsbildung.
- Ressourcenaktivierung und Bewusstmachung von vorhandenen Stärken.